Wenn Einer Geht

Eine schaurige Sage über die Angst vor dem Fremden
Larp in Unterschächen, Schweiz
28. Aug - 30 Aug 2025
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Grossmutter erzählte uns oft von dem Sommer vor 100 Jahren. Von dem abgelegenen Tal, irgendwo in den Schweizer Alpen. Von den zwei Dorfgemeinschaften, die sich auf den Tod nicht ausstehen konnten. Und von dem Haus, das an der Grenze der beiden Gemeinden stand.

Und wie sie erzählte, konnten wir alles vor uns sehen: Die Beerdigung des fremden Besitzers, bei der sich um das leere Haus gestritten wurde. Die alten Fehden und Nachbarschaftskriege, die um den Stammtisch ausgefochten wurden. Und die Geschichten am Kamin, alte Sagen, von Mund zu Mund weiter gesponnen, die auf einmal in unserem eigenen Feuer zu flüstern begannen.

Ängstlich beobachteten wir die tanzenden Schatten in den dunklen Ecken und fragten uns, was wohl wirklich in dem Sommer geschehen war, als die Sünde ihren schweren Schleier über unser Tal gelegt hatte.

Das Larp

“Eine Geschichte richtig erzählt, ist ein Segen. Und gesegnet sind diejenigen, die richtig zuhören. Denn nur wer die Ohren mit Wachs verstopft, glaubt alle Weisheit alleine zu besitzen.” - Grossmutter pflegte gerne zu sagen, dass jede Falte in ihrem Gesicht eine Geschichte beinhalte. Und wenn sie zu erzählen begann, waren alle gefesselt.

Die Geschichte

„Wenn Einer Geht“ spielt irgendwann Anfang des 20. Jahrhunderts in einem abgelegenen Tal in den Schweizer Alpen. In dem Larp bespielen wir eine Sage, die sich vor etwa 100 Jahren in einem verlassenen Haus an der Grenze zweier zerstrittener Bergdörfern zugetragen hat. Noch heute erzählen sich die Menschen aus dem Tal, was damals passiert ist. Wie genau sich das alles zugetragen hat, und was davon der Wahrheit entspricht, weiss heute jedoch niemand mehr so genau.

Wo

Unsere Geschichte beginnt in einem Haus an der Grenze zwischen Ober- und Niederdorf. Das Haus steht auf dem ergiebigsten Land im ganzen Tal. Gute Weiden, fruchtbarer Boden und genügend Sonne. Eine wahre Goldgrube. Das Problem ist, dass niemand genau weiss, zu welchem Dorf das Haus und der zugehörige Boden gehört. Der Besitzer war seit Jahren ein Fremder aus der Stadt, der sich nur selten im Dorf zeigte. Zudem ranken sich viele alte Erzählungen um das Grundstück. So ist es bis jetzt bei den neidenden Blicken der Dorfgemeinschaften geblieben.

Was

Als der fremde Besitzer des Grenzhauses eines Tages unverhofft tot aufgefunden wird, wittern viele ihre Chance, aus diesem Umstand Profit zu schlagen. An einem denkwürdigen Tag im August treffen sich die beiden Dorfgemeinschaften auf dem Grundstück zur Beerdigung des Fremden. Die Dorfpräsident*innen wollen ein- für allemal klarstellen, dass der Hof zu ihrem Grund und Boden gehört. Der Schafbauer möchte einen Teil des Landes für sich. Die Wirtin will aus der Beerdigung das grosse Geschäft machen und sich nicht vom Beizbesitzer des Nachbardorfes reinreden lassen. Einige sind da, um ihre Familie und Freund*innen zu unterstützen. Andere wittern eine gute Geschichte, um damit am Stammtisch angeben zu können. Und wieder andere erhoffen sich die Chance auf eine Vergeltung bei den Bewohnern des anderen Dorfes.

Charaktere

Bespielt werden die Bewohner*innen von Oberdorf und Niederdorf. Aberglaube, harte Arbeit und Misstrauen Fremden gegenüber bestimmen das gottesfürchtige Leben genauso wie starke Familienbande und Gemeinschaften. Die Menschen der beiden Dörfer reden schon seit Jahren nicht mehr miteinander. Doch hinter verschlossenen Türen, abends an den Stammtischen erzählt man sich Geschichten und munkelt von den Verfehlungen des jeweils anderen Dorfes. Die Angst für die Sünden der anderen zu büssen, ist fast so allgegenwärtig wie die Gier auf deren Besitz und Vorzüge.

Themen

„Wenn Einer Geht“ ist ein emotionales, charaktergetriebenes Spiel, in dem einfache Probleme durch Neid, Gier und Engstirnigkeit zu grossen Konflikten eskalieren. Geschürt werden diese Konflikte von der Angst vor der Sünde und vor dem, was zwischen Himmel und Erde existiert. Von den Dingen, die nur durch Sagen bekannt sind.


Wie sehr darf man sich auf Kosten anderer bereichern?
Was geschieht, wenn man nie über den eigenen Tellerrand schaut?
Und wo beginnt die Sünde wirklich?


Neben dem Ergründen dieser Fragen soll das Spiel aber auch schöne Momente bieten. Nächstenliebe, enge Gemeinschaften und der einfache, praktische Verstand der hart arbeitenden Bauern aus dem Tal sind ebenso Teil dieses Erlebnis.

Diese Themen wollen wir bespielen

  • Aberglaube, Sagen, Geschichten, Gerüchte, Mystik und Legenden
  • Sünde, Rache, Gier und Eigennutz
  • Nachbarschaftsstreite, Dorffeindschaften, Misstrauen gegenüber Fremden
  • Abhängigkeit von der Gesellschaft, Umgang mit Normen, Ausschluss, Mobbing
  • Vergebung und Dankbarkeit
  • Enge Gemeinschaften, Zusammengehörigkeit, Familienbande, Freundschaften
  • Emotionales Spiel, Romantik

Das kommt nicht vor

  • Gewinnen. Es ist egal welcher Charakter wie endet, und ob die Geschichte schlussendlich ein Happy End hat oder nicht. Es geht darum, gemeinsam eine schöne Geschichte zu erzählen.
  • Rätsel lösen, Plotjagd.
  • Historische Politik oder geschichtlich akkurates Reenactment.
  • Kampagnenspiel. Wir erzählen eine abgeschlossene Geschichte.

Spielgeschehen

Jedes Spiel ist anders und abhängig von den Handlungen aller Teilnehmenden. Hier jedoch einige Beispiele und Inspirationen, was du an diesem Larp tun wirst.

Folgende Dinge sind zentraler Bestandteil des Spiels:

Abergläubisch und stur sein - Andere der Sünde bezichtigen - Durch Wiesen und Weiden gehen - Kinder verheiraten, erziehen, und belehren - Tun, was die Älteren sagen - Gerüchte erzählen, Vergangenes erfinden - Die Natur und Berglandschaft geniessen - Schauermärchen hören - Dem Teufel begegnen und die eigene Seele beschützen - Rachepläne schmieden - Das eigene Dorf und die Familie verteidigen - An einer Dorfversammlung teilnehmen- Beziehungen verheimlichen - Um politische Macht kämpfen - Das Haus an der Grenze erkunden

Folgende Dinge können gelegentlich geschehen:

Im Bach baden - Durch eine Höhle kriechen - An Hängen kraxeln oder durch Wälder gehen - Herausfinden, ob der Teufel in jemandem steckt - Einem Begräbnis beiwohnen - Hexenrituale durchführen - Vor dem Regen flüchten - Ein heimliches Stelldichein verabreden

Spielkultur

Niemand aus den Dörfern hatte ernsthaft die Absicht jemandem zu schaden, als die Bewohner:innen von Nieder- und Oberdorf sich am frühen Morgen der Beerdigung auf den Weg zum Haus an der Grenze machten. Niemand konnte ahnen, wie die Dinge in diesen zwei Tagen eskalieren würden.

Wir haben alle unterschiedliche Erfahrungen und Erwartungen, was ein Larp angeht. Einige von uns haben vielleicht noch gar nie ein Larp gespielt, andere spielen mehrmals pro Monat. Lies dir deshalb bitte folgende Abschnitte durch, um zu entscheiden, ob das Larp etwas für dich ist.

Für Neulinge: Was ist Larp überhaupt?

Larp ist kurz für „Live Action Role Play“ oder Liverollenspiel. Larp ist ein improvisiertes Rollenspiel ohne Publikum. Die Spielleitung gibt einen Rahmen, stellt Regeln vor und leitet durch einen Ablauf. Die Spieler*innen haben einen Charakter und agieren als dieser. Anders als beispielsweise in einem Theaterstück gibt es kein externes Publikum, für das gespielt wird, sondern die Teilnehmer*innen erleben die Geschichte gemeinsam. Dadurch finden Szenen auch parallel voneinander statt, nicht alle müssen alles mitbekommen.

Du brauchst keine Larperfahrung, um bei „Wenn Einer Geht“ teilzunehmen.

Kollaboratives Spiel

Dieses Larp basiert auf vorgefertigten Charakteren, deren Beziehungen zueinander. Zudem bieten wir euch ein Setting mit einem Rahmen und diversen Anknüpfungspunkten, um gemeinsam eine Geschichte zu erzählen.

Wir erwarten von allen Teilnehmenden, Initiative zu ergreifen, um für sich selber und für andere das bestmögliche Erlebnis zu erschaffen. Du hast genau so Teil an der Gestaltung wie wir. Wir sind davon abhängig, dass du Verantwortung für deinen eigenen Spielspass und Wohlbefinden übernimmst. Melde dich, sei aktiv und hilf anderen. Wir unterstützen dich gerne dabei.

Drama und Plot

Dieses Larp bietet keinen „lösbaren“ Plot. Wir spielen eine Geschichte, die man sich 100 Jahre später noch erzählt. Wieso das so ist, liegt in der Hand der Spielenden.

Die Konflikte der Charaktere sind bewusst sehr einfach und oft sehr alltäglich oder banal. Das heisst nicht, dass sie zu weniger Spiel führen. In unserer Geschichte sollen einfache Probleme durch Engstirnigkeit, Geiz, Neid und Aberglaube existenziell werden.

Dinge erfinden ist okay! Erfinde neue Gerüchte. Dinge, die in der Vergangenheit passiert sind, etc. Nimm Sachen, die du hörst auf, erzähl sie weiter, blase sie auf und hab Mut, auf eine Eskalation hinzuspielen. Wir alle sind dafür verantwortlich, dass unsere Geschichte in 100 Jahren noch nicht vergessen ist.

„Wenn Einer Geht“ befindet sich ganz bewusst an der feinen Grenze zwischen Realität und Legende. Auch wenn es kein „klassisches Fantasy Spiel“ ist, spielt Aberglaube und die Angst vor dem Übernatürlichen doch eine grosse Rolle. Nicht alles lässt sich mit blossem Verstand erklären …

Gegenseitiges Hochspielen

Es gibt in diesem Spiel keinen externen Feind zu besiegen. Die Charaktere haben Konflikte untereinander, mit sich selbst und vielleicht mit dem Übernatürlichen. Trotzdem ist die Bühne an diesem Spiel eine gemeinsame.

Wir erwarten, dass alle ihre gegenseitigen Stärken hervorheben, einander Platz geben und in einem Konflikt auch mal verlieren können. Wir können nur gemeinsam gewinnen, in dem wir eine gute Geschichte erschaffen.

Vorgefertigte Charaktere

Alle erhalten von uns für dieses Larp einen vorgefertigten Charakter. Dieser besteht aus ein paar Charaktereigenschaften, Hintergrundinformationen und möglichen Zielen fürs Spiel. Zudem gehört jeder Charakter einer Familie, einer der drei bespielten Generationen und einem Dorf an und ist durch Beziehungen mit anderen Charakteren verknüpft.

Vor der Zuteilung werden wir deine Spielpräferenzen einholen und bestmöglich darauf Rücksicht nehmen. Jede*r kann jede Rolle spielen. OT-Alter und Geschlecht spielen keine Rolle.

Workshops

Der erste Abend der Veranstaltung wird ohne Spiel stattfinden. In angeleiteten Workshops nehmen wir uns die Zeit einander kennenzulernen und die Spielmechaniken zu lernen. Hier wirst du die Möglichkeit haben, dich mit den Spielenden eurer Familien, Generation, Beziehungen und allen anderen aus eurem Dorf abzusprechen. Die Workshops sind für eine Teilnahme verpflichtend.

Spielzeit und Akte

Gespielt wird ohne Unterbruch von Freitagmorgen, bis Samstagabend. Das Larp ist in Akte unterteilt, die euch ein Gefühl für den Fortschritt der Geschichte geben, das Spiel wird für die Akte allerdings nicht unterbrochen.

Falls man sich während der Spielzeit aus dem Spiel nehmen will, gibt es dafür ausgeschriebene Orte.

Organisatorisches

„Eine informierte Entscheidung ist die beste Entscheidung.“ - Alois war dafür bekannt, niemals eine Entscheidung am selben Tag zu fällen. Diese Regel nahm er sich strickt zu Herzen, selbst als seine Tochter eines Tages schwer verunfallte und die Frage war, eine Ärztin aus dem Tal zu holen. Der Unüberlegte ist des Teufels Gastwirt, pflegte er stets zu sagen.

Kurz

Datum:
28. Aug - 30 Aug 2025 (Run 2)
Ort:
Gruppenhaus Bad Brunnital, Brunnital 4, 6465 Unterschächen, Schweiz
Preis:
CHF 220.- (Normal)
CHF 290.- (Sponsor)
CHF 150.- bis 220.- (Ermässigt)
Anmeldung:
Bis 12. Januar 2025
Anzahl Charaktere:
Ca. 35
Spielsprache:
Hochdeutsch
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Anmeldung

Die Anmeldung ist bis zum 12. Januar 2025 aufgeschaltet.

Danach werden die verfügbaren Plätze unter allen Anmeldungen ausgelost. Als Veranstalter behalten wir uns vor, ein Drittel der Plätze für Neularper*innen, Freund*innen und andere Orgas zu reservieren.

Sobald die Verlosung abgeschlossen ist, wirst du von uns per E-Mail darüber informiert, ob du einen Platz erhalten hast oder nicht und über das weitere Vorgehen informiert.

Falls du bei der Verlosung keinen Platz erhältst, wirst du automatisch auf eine Warteliste gesetzt und von uns informiert, sobald ein Platz frei wird.

Anreise

Die Anreise ist ab Donnerstag (28.8.), 14:00 Uhr möglich. Späteste Ankunftszeit ist 17:00 Uhr.

Ende der Veranstaltung ist am Sonntag um 11:00 Uhr.

Es ist möglich sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln, als auch mit dem Auto anzureisen. Die nächste Bushaltestelle ist „Unterschächen, Post“.

Schlafen

Die Unterbringung erfolgt im Haus in Mehrbettzimmern (13 - 15 Schlafplätze). Da wir die Location nur etwa zu zwei Dritteln belegen, werden diese nicht komplett voll sein. Kissen und einfache Wolldecken gibt es vor Ort. Mitgebracht werden müssen Bettlaken, Kissen/Deckenbezug und nach Bedarf Decke/Schlafsack.

Zwischen 01:00 und 08:00 wird es von uns keinen Plot geben und die Schlafräume sind zum Schlafen gedacht. Du kannst gerne in anderen Spielbereichen weiterspielen oder früher aufstehen, aber nimm Rücksicht auf die Menschen, die schlafen wollen.

Essen & Trinken

Im Preis inbegriffen sind drei Mahlzeiten pro Tag, inkl. Abendessen am Donnerstag und Frühstück am Sonntag.

Kaffee, Tee und Wasser sind jederzeit erhältlich.

Alkohol ist während der Spielzeit verboten.

Kommunikation

Alle Informationen, die du zum Spielen benötigt, findest du hier auf der Webseite. Änderungen und kurzfristige Nachrichten werden immer an eure E-Mail gesendet.

Für die Kommunikation unter den Mitspielenden werden wir nach der Anmeldung einen Discord Server anbieten.

Falls du Fragen hast, schreib uns am besten eine Mail an info@roscht.ch oder frage deine Mitspielenden auf dem Discord Server. Auf Anfragen über Facebook oder Instagram können wir leider keine Rückmeldung garantieren, da wir die Kommunikation für das Spiel auf Discord und Mail fokussieren werden.

Stornierung

Mit dem Überweisen des Teilnahmebeitrags verpflichtest du dich zu der Teilnahme an der Veranstaltung. Falls du wider Erwarten nicht teilnehmen kannst, können wir nicht garantieren, dass wir dir den Betrag rückerstatten können.

Wir bitten dich in diesem Fall, dich so schnell wie möglich bei uns zu melden, damit wir uns darum bemühen können, deinen Platz zu ersetzen. Sollte dies rechtzeitig möglich sein, werden wir den Teilnahmebetrag abzüglich 20 CHF Bearbeitungsgebühr erstatten.

Zugänglichkeit

Schlafräume und sanitäre Anlagen sind nur durch Treppen erreichbar. Das Gelände ums Haus ist teilweise uneben (Wiese, nur nahe am Haus eben, weiter davon entfernt felsig). Anfahrt ist bis einige Meter vor dem Haus möglich.

Bilder zur Location:

https://www.gruppenhaus.ch/de/haus/gruppenunterkunft/maria_in_der_au_gesamt/1119

Schlafräume sind Mehrbettzimmer.

Relevante Inhalte des Spiels werden akustisch erzählt.

Bei den Workshops werden Namensschilder getragen, während des Spiels werden wir auf diese verzichten.

Bei weiteren Fragen kontaktiert uns gerne auf info@roscht.ch

Verhaltenskodex

Teilnahme und Ausschluss

  1. Wir veranstalten dieses Larp in unserer Freizeit und nehmen uns das Recht heraus, Leuten ohne Angabe von Gründen die Teilnahme zu verweigern, wenn wir das für das Gelingen der Veranstaltung für nötig halten.
  2. Wir behalten uns vor, Teilnehmende ohne Rückerstattung von der Veranstaltung zu verweisen, sollten diese:
    1. Die emotionale oder physische Sicherheit anderer Teilnehmenden gefährden.
    2. Die Sicherheit des Veranstaltungsortes oder der Veranstaltung selbst gefährden
    3. Sich den Anweisungen der Veranstaltenden widersetzen
    4. Wider des Gesetzes handeln
  3. Wir behalten uns das Recht vor, eine Teilnahmeliste an alle Teilnehmende via E-Mail zu versenden, die den vollen Namen aller Spieler*innen enthält.
  4. Alle Teilnehmende müssen 18 Jahre alt sein.

Inklusivität und Diskriminierung

  1. Wir tolerieren keine OT Diskriminierung, sei dies aufgrund von Sexualität, Aussehen, Herkunft, Geschlecht, Fähigkeiten oder anderem.
  2. An unserer Veranstaltung wirst du Menschen aus verschiedenen Kulturen, mit verschiedenen Hintergründen und unterschiedlichen Erfahrungen kennenlernen. Das mag zu Missverständnissen führen. Wir erwarten von euch immer, die beste Absicht hinter den Aktionen anderer zu erwarten. Kommuniziert offen, statt das Schlimmste anzunehmen. Seid grosszügig und zuvorkommend miteinander.

Alkohol

  1. Alkohol ist während der Spielzeit und während den Workshops verboten, auch selbst mitgebrachten. IT wird dieser durch nichtalkoholische Getränke dargestellt.
  2. Am Donnerstag nach den Workshops und Samstag nach dem Debriefing ist selbst mitgebrachter Alkohol erlaubt, wir bitten euch jedoch in vernünftigen Mengen zu trinken.

Die Dörfer

Oberdorf

Oberdorf liegt weiter hinten im Tal als Niederdorf. Es ist höher gelegen, der Schnee bleibt im Frühling ein paar Tage länger liegen. Die kleinen Häuser schmiegen sich verstreut an den Nordhang, und erhalten deshalb entsprechend wenig Sonne. Die schroffen Felsen auf der anderen Seite des Tals und regelmässige Gerölllawinen verhindern den Anbau von Korn. Doch im Sommer sind die Hänge voll von grasenden Schafen und man könnte sagen, das Blöken der Tiere ist das Wahrzeichen von Oberdorf. Ein kleiner Fusspfad führt vom Pass aus den Bergen durch den Ort und windet sich dem kleinen Bach entlang, der durch das Dorf und weiter Richtung Niederdorf plätschert.

Manche mögen sagen, die Oberdörfler*innen seien ungebildet, hinterwäldlerisch und so dickköpfig wie ihre Schafe. Doch die Menschen in Oberdorf wissen, dass ihre Wolle die einzige ist, die im Winter richtig warm hält. Sie wissen, wie man richtig anpackt und dass man mit Gottvertrauen viel erreichen kann. Wer wagt, gewinnt.

Hier oben komm selten jemand vorbei und der Weg in die Stadt ist weit - aus Oberdorf würde nie jemand weg. Dazu sind die Oberdörfler*innen zu stolz. Das Leben ist zwar hart, aber es ist ihr Zuhause. Die Welt ist überschaulich hier oben und man hat die Probleme schon immer selbst gelöst. So wird es auch bleiben.

Das sagen Oberdörfler:innen über sich:
wiederstandsfähig, stolz, stark

Das sagen andere über Oberdörfler:innen:
ungebildet, hinterwäldlerisch, stur

Familien

Niederdorf

Niederdorf liegt am Ausgang des Tals. Es ist etwas tiefer gelegen als Oberdorf. Die kleinen Häuser scharen sich um eine uralte Eiche in der Mitte des Dorfplatzes, das Wahrzeichen Niederdorfs. Daneben steht eine kleine Kapelle. An den Hängen hinter dem Dorf grasen Kühe, deren Käse im ganzen Ort bekannt ist. Die Nachmittagssonne scheint hier dank der Lage am Südhang länger als in Oberdorf und der Roggen gedeiht hier je nach Wetterlage trotz der Höhe ganz passabel. Der Bach der von Oberdorf herkommt, wird hier breiter und betreibt eine kleine Mühle, die der Stolz des Dorfes ist.

Manche würden sagen, durch ihre bevorzugte Lage seien die Niederdörfler:innen faul, geizig und eingebildet. Doch die Leute aus Niederdorf wissen, dass sie vieles ihrer Zielstrebigkeit, und dem gerechten Glauben an Gott zu verdanken haben.

Auch wenn man von Niederdorf zwei Stunden weniger lang braucht, um in die nächste Stadt zu reisen, würde das nie jemand tun. Dazu sind die Niederdörfler:innen zu eigensinnig. Die Welt ist überschaulich hier oben und man hat die Probleme schon immer selbst gelöst. So wird es auch bleiben.

Das sagen Niederdörfler*innen über sich:
zielstrebig, eigenständig, klug

Das sagen andere über Niederdörfler*innen:
eingebildet, faul, geizig, arrogant

Familien

Familie Gotthelf

Der Familie Gotthelf traut man in Oberdorf nicht so richtig über den Weg. Zu viele Gerüchte umranken Gabriela und ihre drei Kinder. In der Kirche sieht man sie selten und der seltsame Andreas ist immer noch unverheiratet. Da kann doch nicht alles mit rechten Dingen zugehen! Doch auch wenn das natürlich niemand gerne zugibt, sind nicht wenige auf ihre Unterstützung angewiesen.

Familie Brunner

Die Familie Brunner ist arm und gottesfürchtig. Bernhard behaupted immer, dass Gott für alles einen Grund hat - so auch dafür, dass ihre Schreinerei nicht mehr so gut läuft und der vergangene Winter nicht der erste war, in welchem drei Münder zu viele zu stopfen waren. Trotz ihrer Armut respektiert man die Brunners für ihre harte Arbeit und ihr unerschütterliches Gottvertrauen. “Die müssen nur aufpassen, dass der Herr sie nicht zu früh bei sich haben will, so inbrünstig sie dessen Wort vertreten”, flüstert man sich heimlich zu.

Familie Keller

Die Kellers waren immer die mit dem schlechteren Los. Durch den Familienzwist der beiden Schwestern von der Familie Frei abgespalten, hat Margret Keller eine Metzgerei, während ihr Mann als Jäger arbeitet. Der Laden läuft mehr schlecht als recht, viel Leidenschaft ist da nicht dabei. Auch wenn ihnen diese Arbeit im Dorf Respekt bringt, alle wissen, dass die Kellers nie aufgehört haben auf den “Steinbock” zu schielen.

Familie Frei

Der Gasthof “Zum Steinbock” gehört schon seit jeher der Familie Frei. Und unter der strengen Hand von Barbara floriert das Geschäft mehr denn je. Ob Dorfstammtisch oder gelegentliche Wandernde, die vom Pass herkommen - im Steinbock sind schon alle eingekehrt. Und wehe dem, der nicht genug Trinkgeld bezahlt. Am Stammtisch kursieren viele Theorien, was einem vorgesetzt wird, wenn man auf Kriegsfuss mit Barbara steht. Und keine davon ist erstrebenswert.

Familie Moser

Der Familie Moser gehört Oberdorf. Oder zumindest sagen sie das über sich selbst. Schon Kurts Grossvater hat Schafe auf die Weide getrieben und mittlerweile gehört ihnen eine stattliche Herde. Als eine der grössten Bauernfamilien und mit Regula als Gemeindepräsidentin können sie auf jeden Fall durchgreifen. Und das werden sie auch.

Familie Baumann

Familie Baumann gehört die kleine Wirtschaft “Eiche” im Zentrum von Niederdorf. Das Restaurant hat definitiv schon bessere Jahre gesehen, doch das Bier ist kalt und die Stammkundschaft hält den Laden am laufen. Manche würden sagen, dass die Baumanns ihre Gastfreundschaft noch den Kragen kosten wird. Nettigkeit bezahlt einem keine Rechnungen. Einen kleinen Batzen verdienen sie sich nebenbei durch den Unterhalt des kleinen Postbüros. Doch der Stellung der Familie im Dorf hilft das nur bedingt.

Familie Tobler

Der Familie Tobler gehört schon seit Generationen die alte Mühle am Rand von Niederdorf. Alles Getreide des Dorfes findet seinen Weg früher oder später zu den Toblers. Doch die Familie scheint vom Unglück verfolgt: die Frau des Müllers ist nicht die erste, die viel zu früh Krankheit und Schwäche zum Opfer gefallen ist. Und auch dem Rest der kleinen Familie scheint es gesundheitlich nicht sonderlich gut zu gehen. Vielleicht haben sie es sich ja doch mit dem Schicksal oder gar dem Teufel verscherzt.

Familie Fischer-Wyss

Glaube und Tradition sind das einzige, was die ambitionierten Eigenbrötler:innen der Familie Fischer-Wyss zusammen hält. Zumindest wenn man den Gerüchten im Dorf glaubt. Doch die Schmiede, die als Familienbetrieb geführt wird, bringt genug Geld ein und verdient der Familie einen gewissen Respekt. Schliesslich haben alle schon mal die Reparaturdienste in Anspruch genommen.

Familie Lamprecht

Der Familie Lamprecht gehört der grösste Bauernhof im Dorf. Und wenn die Verlobung zwischen Markus und der Müllerstochter Susanne Tobler Bestand hält, bald auch die Mühle. Damit haben sie einen beträchtlichen Wohlstand und man respektiert die Familie in Niederdorf. Auch wenn der Familie eine gewisse… Liederlichkeit nachsagt wird. Dass hier die Alte den Ton angibt, ist allen klar.

Familie Steiner

Als politische Macht sind die Steiners in Niederdorf respektiert. Seit deren Sohn und seine Ehefrau vor ein paar Jahren in einer Lawine ums Leben gekommen sind, kümmert sich das alte Ehepaar Steiner um die Enkeltöchter. Sie sind der festen Überzeugung, dass es ihnen nach den Jahren an Arbeit für Niederdorf nun zusteht, das Haus an der Grenze für sich selber zu haben.

Credits

Ein Larp von Roscht

Fotos Webseite

Jan Zelisko
"Wenn Einer Geht", Run I

Projektleitung

Rumo Wehrli

Mischa Geiser